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Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU)

Raphael Fasko und Urban Frei (Rytec Circular),
Quirin Oberpriller, Felix Weber und Rolf Iten (INFRAS)

In einer Kreislaufwirtschaft werden Produkte, Komponenten und Materialien wiederverwendet und dabei deren Nutzungs- und Lebensdauer verlängert. Für das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat Rytec Circular zusammen mit INFRAS untersucht, wie ökologisch sinnvoll verschiedene Massnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft sind und was sie der Schweizer Wirtschaft bringen. Der Fokus liegt auf steuerlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Nutzungsphase.

Zusammenfassung

Ausgangslage

In einer Kreislaufwirtschaft werden Produkte, Komponenten und Materialien wiederverwendet und dabei deren Nutzungs- und Lebensdauer verlängert. Dadurch können der Einsatz von Primärrohstoffen und die Auswirkungen der Abfallbehandlung reduziert werden, sowie Material- und Nutzungsrestwerte genutzt werden. Kreislaufwirtschaft wird oft noch mit klassischem Abfallmanagement (d.h. Getrenntsammlungen und Recycling) verbunden. Das heutige Verständnis der Kreislaufwirtschaft bezieht aber auch ganzheitlichere Ansätze mit ein, die sich auf die Nutzungs- und Produktionsphase beziehen (siehe Abbildung 2, Seite 20). Es sind dies vor allem Teilen, Reparieren, Wiederverwenden und Wiederaufbereiten in der Nutzungsphase, langlebiges, reparaturfähiges, modulares und zerlegbares Design sowie eine kreislauffähige Materialzusammensetzung und bewusstere Chemikalienwahl in der Produktionsphase. Für die EU-Kommission ist dieses ganzheitliche Verständnis der Kreislaufwirtschaft seit 2014 ein Thema. Im Dezember 2015 wurde der Aktionsplan «Closing the loop – An EU action plan for the circular economy» verabschiedet. In den folgenden Jahren und zuletzt im Januar 2018 wurden einzelne Schritte aus dem Aktionsplan umgesetzt, welche jedoch noch viel mit dem klassischen Abfallmanagement zu tun haben.

In diesem Kontext und inspiriert durch Mehrwertsteuerreduktionen für Reparatur in europäischen Ländern regt Ständerat Beat Vonlanthen mit einem Postulat an, politische Massnahmen zu identifizieren, welche solche Ansätze der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz fördern. In dieser Studie liegt der Fokus auf steuerlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Nutzungsphase. «Weiche» Massnahmen wie z.B. Bildung, Information, Sensibilisierung sowie Regulierung zu Produktdesign oder Abfallmanagement werden hierbei nicht berücksichtigt.

In einem ersten Schritt haben wir 52 Massnahmen identifiziert, kurz beschrieben und grob analysiert. Anschliessend haben wir eine Shortlist von 24 Massnahmen erstellt, welche von der Begleitgruppe und den Autoren bewertet wurden. Auf dieser Basis haben wir in Absprache mit der Auftraggeberin fünf vielversprechende Massnahmen ausgewählt, welche wir anschliessend vertieft analysierten. Im Folgenden werden die fünf ausgewählten Massnahmen kurz dargestellt.

Wir bewerten die ökologischen Auswirkungen der Massnahmen, indem wir abschätzen welche ganzheitlichen Ansätze (siehe oben) dadurch in welchem Ausmass gestärkt werden. Dann müssen weniger Primärrohstoffe verwendet und weniger Abfall behandelt werden. Im Rahmen dieser Studie war nur eine aggregierte Abschätzung möglich und wir konnten die Auswirkungen nicht genauer differenzieren (z.B. auf die Bereiche Treibhausgase, Luft, Wasser, Boden, etc.). Auch die unterschiedliche Energieeffizienz von Produkten war kein Fokus dieser Studie.

Parallel zu dieser Studie wurde ein Rechtsvergleich durchgeführt (Heselhaus 2019). Dieser zeigt für die fünf vertieft analysierten Massnahmen einerseits die rechtliche Situation im europäischen Ausland auf. Andererseits beschreibt er die in der Schweiz betroffenen Rechtsgebiete und die juristische Umsetzbarkeit.

Autoren:

Raphael Fasko
Urban Frei
Quirin Oberpriller
Felix Weber
Rolf Iten

Publikationsdatum:

1.07.2019, Aktualisierung 10.02.2020

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