Ressourcenschonung durch die Schliessung von Kreisläufen in der Bauwirtschaft
Tom Koch, Co-Leiter von Rytec Circular und Antonia Stalder, Geschäftsführerin von Prozirkula haben einen Artikel in Nachhaltiges BAUEN 2023 geschrieben.
In der Schweiz fallen jährlich rund 85 Millionen Tonnen Bau-Abfall an, was einer enormen Ressourcenverschwendung entspricht. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hilft der Ansatz der Kreislaufwirtschaft (KLW). Dabei werden Bauteile wiederverwendet, Gebäude rückbaubar erstellt und ressourcenschonend geplant, um eine längere und effizientere Nutzung von Gebäuden, Baumaterialien und Komponenten zu ermöglichen.
Um das Potential zur Ressourcenschonung nutzen zu können, müssen Immobilien als temporäre Ressourcenlager betrachtet werden. Dies erfordert ein Umdenken und ein anderes Zusammenwirken von Auftraggebenden und -nehmenden. Eine kreislauffähige Bauplanung muss bereits nach Suffizienz-Gedanken erstellt werden, indem nur das Nötigste gebaut wird und dafür so wenig Material wie möglich verwendet wird.
Auftraggebende, die heute bereits ressourcenschonend aktiv werden möchten, können von umsetzbaren Teillösungen Gebrauch machen. Dazu gehören das Integrieren von KLW-Kriterien in Ausschreibungen, Bestandesanalysen auszuschreiben und Lagerkapazitäten bereitzustellen oder zu subventionieren. Ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der KLW-Konzepte für Auftragnehmende ist der Wissensaufbau im Bereich KLW. Zudem sollen Herstellende von Baumaterialien Kreislaufdesign-Aspekte integrieren und KLW-förderliche Instrumente, wie Gebäuderessourcenpässe, berücksichtigen.
Gemeinsame Kommunikations- und Austauschformate auf regionaler Ebene sollten genutzt werden, um mögliche Hürden der Umsetzung zu senken. Nur so kann das Konzept der Kreislaufwirtschaft erfolgreich in der Bauwirtschaft umgesetzt werden.
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